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Geologie der Kalkkögel

LizumKarte

Diese Webseite soll dem geologisch interessierten Wanderer die Geologie der Kalkkögel etwas näher bringen. Zu diesem Zweck wird das geologische Umfeld der Kalkkögel kurz erklärt und die interessantesten Aufschlüsse, die man bei einer Rundwanderung an der Nordseite der Bergkette vorfindet, beschrieben. Die Wanderung startet vom Parkplatz in der Axamer Lizum(1520m) mit dem Anstieg zum Hoadl-Sattel (2264m). Von hier (wo die interessantesten Aufschlüsse zu sehen sind) geht es weiter über den Hochtennboden bis zum Halsl und dann wieder hinab in die Axamer Lizum.
Im Rahmen der Arbeitstagung 2003 der Geologischen Bundesanstalt Wien stand unter Anderem auch ein Referat zum Thema
"Das Brennermesozoikum. Sedimentäre Faziesentwicklungen in metamorphen Gesteinen und tektonische Konsequenzen" statt, das HIER veröffentlicht wurde. Die Lektüre dieses Beitrages kann nur empfohlen werden.
Um einen Überblick über die zeitliche Einordnung der tektonischen Ereignisse zu ermöglichen, kann fallweise über einen Link eine
Stratigraphische Zeitskala aufgerufen werden; mit einem Klick auf eine im Text angeführte Periode können dort weitere Information eingesehen werden.

Die Geologie der Kalkkögel
Hier kann nur ein kurzer Überblick über die globalen tektonischen Ereignisse gegeben werden, deren Spuren wir bei unserer Wanderung durch die Kalkkögel sehen können. Eine ausgezeichneten und auch gut zu verstehenden Überblick über die geologische Entwicklung vor und während der Entstehung der Alpen wird im Pdf-Dokument

Die Geologie der Alpen im Zeitraffer
von Ralf Schuster und Kurt Stüwe, 2010
Mitteilungen des Naturwissenschaftlichen Vereins für Steiermark
wiedergegeben.

Warum ist eigentlich der nord-westliche Rand der Kalkkögel (die zum Brennermesozoikum gehören) geologisch so interessant?
Der Grund dafür ist, dass man unterhalb und oberhalb des Hoadl-Sattels die geologischen Spuren von nahezu 400 Millionen Jahren sehen kann.
Ohne hier auf die komplexe paleogeographische Situation bzw. auf die tektonischen Ereignisse beginnend noch vor der Variszischen- bis zur Alpidischen Gebirgsbildung eingehen zu können, will ich zumindest mit ein paar Schlagworten in Erinnerung bringen:

Eine ganze Reihe von Störungen (Bruchlinien) durchziehen die Kalkkögel und dementsprechend verlaufen die Grenzflächen der vorhandenen Gesteinskörper zum Teil auch auf sehr unterschiedlichen Höhenniveaus. So liegt die Altkristalline Basis in der Axamer Lizum im S unter der Hüttenwand in ca. 1600m, während die Schiefer-Gneise und Gneisglimmer-Schiefer an den Osthängen der Lizum (Richtung Naturfreunde-Haus) in etwa auf 1950 m verlaufen. Wieso dieser Sprung? Auslöser können die Heraushebung des Tauerngbirges mit der Wipptalstörung und der Brennerabschiebung gewesen sein, wobei der westliche Teil der Kalkkögel gegenüber dem Saile-Block an der Halslstörung um ca.200m abgesenkt wurde.