Über die regionalen geologischen Aspekte des Westlichen Mittelmeeres wurde bereits auf der Seite "Süditalienischer Insel-Vulkanismus"berichtet. Interessierte können es dort nachlesen. Hier soll nur ein Überblick über den auf der ganzen Welt bekannten Vulkan Stromboli gegeben werden und dem Besucher so viel Information bieten, wie es für ein besseres geologisches Zurechtfinden auf der Insel erlaubt.
Aktivitätsgeschichte der Insel Stromboli:
Die Insel Stromboli ist die am östlichsten gelegene Insel des Äolischen Archipels. Sie ist der subaeriasche Teil eines großen von NE nach SW gerichteten vulkanischen Gebildes, das sich aus einer Meerestiefe von ca. 2000 m bis in eine Höhe von 924 m über dem Meeresspiegel erhebt.
Die ältesten Gesteine findet man im Felsen von Strombolicchio (ca. 200 ka) und an der SE Küste, wo Lave mit einem Alter von ca. 85 ka zu sehen sind. Diesen folgten pyroklastische Ablagerungen, die den Stratokonus des Paleo-Stromboli bilden. Am Ende dieser Tätigkeit erfolgte ein Kollaps des Vulkans mit der Bildung einer Caldera. Der Rand dieser Caldera ist im SE der Insel in einer Höhe von ca. 450 m zu sehen. Es handelt sich dabei um pyroklastisches eruptives Material aus der Zeit von ca. 65 bis 35 ka. Die vulkanische Tätigkeit der Vancori-Krater ist auf die Zeit zwischen ca. 26 ka und 13 ka zurückzuführen: die Ablagerungen bestehen an der Basis aus slacken- und bimssteinartigen Lapilli alternierend mit ausgiebigen Lavaflüssen.
Die Eruptionstätigkeit der der letzten 13 ka führt zum Aufbau des Neo-Stromboli und der Sciara del Fuoco durch Lavaströme und
pyroklastischen Ablagerungen.
Die Erptionsprodukte des Stromboli während der letzten 2000 Jahre beschränken sich auf den Gipfelbereich und auf die Sciara del Fuoco, da der Vulkan sich auf eine nahezu andauernde explosive Tätigkeit (strombolianische), abwechselnd mit etwas heftigeren Eruptionen, beschränkt.
Die NE-Flanke von Stromboli, wie man sie von San Bartolo sieht, wird bis ca. 400 m ebenfalls durch andesitische Schichten des antiken Stratovulkans gebildet. Darüber folgen shoshonitsische (K-reiche Basalte) Aschen und Sande der näheren Vergangenheit, die die Schichten des antiken Stromboli in größerem Ausmaß bedecken.
Die NW-Flanke wie sie sich heute darstellt, ist auf die rezente aktive shoshonitische Tätigkeit vom Stromboli zurückzuführen: Lava- abwechselnd mit vulkanischen Schlacken des derzeit aktiven Vulcano, unterbrochen von der Sciara del Fuoco mit ihren shoshonitischen Aschen und Basalten. Sie ist wie eine riesige Rutsche, über die aus den darüber gelegenen Kratern der Fossa ausgesschleuderte Pyroklastika direkt aus 900 m bis ins Meer hinab gleiten.
Fährt man mit dem Boot an derSE-Küste von Stromboli vorbei (Bild 2), so sieht man im Bereich bis ca. 500/600 m Höhe die andesitischen Schichten des antiken Stratovulkans. Es sind dies abwechsenlnde Lave und Schlacken, die die pyroklastischen Basisformationen überlagern. Darüber folgen an den Hängen des Vanvori die Vancori-Ablagerungen mit Tuffen verschiedener Farben, Brekzien und andesitischen Laven. Eine detailreiche geologische Karte- stromboli_75.jpg - im Maßstab 1:10.00 findet man unter im untenstehenden Link.
Die NE-Flanke von Stromboli, wie man sie von San Bartolo sieht, wird bis ca. 400 m ebenfalls durch andesitische Schichten des antiken Stratovulkans gebildet. Darüber folgen shoshonitsische (d.h. K-reiche Basalte) Aschen und Sande der näheren Vergangenheit, die die Schichten des antiken Stromboli in größerem Ausmaß bedecken.
In Bild 3 sieht man im Aschenfeld der Rina Grande die Abstiegsspuren der Touristen die vom Pizzo nach San Bartolo zurück kehren. Rechts oben im Bild befindet sich der Kamm zum Pizzo, über dem man in steilen Kehren zum Gipfel aufsteigt. Bild 3 , das im Dorf vor dem Gebäude der "Guide Alpine e vulcanologiche steht, zeigt die 2 möglichen Aufstiegsrouten und die schnelle Abstiegsvariante. Ein Besteigen des Stromboli ist nur mit lokalen Führern (Guide) erlaubt.
Der Aufstieg zum Pizzo kann auf 2 vrschiedenen Routen erfolgen (siehe die Bilder 4 und 5).
Die südlichere ist etwas kürzer, dafür aber steiler. Die nördlichere Route führt am Osseervatorio vorbei und hat den Vorteil, dass man ab einer Höhe von 400 Metern einen herrlichen Ausblick auf die Sciara del Fuoco hat und mit etwas Glück bei den regelmäßig stattfindenden Eruptionen beobachten kann, wie das Auswurfmaterial (glühende Lavabrocken und Lapilli) bis ins Meer hinunter gleitet. (Bilder 7 bis 10)
Mit dem Boot fahren wir nach Ginostra, wandern über eine herrlich blühende Macchia auf dem Steig der auf den Pizzo führt bis zu einem Aussichtpunkt in etwa 100 m Höhe, von wo aus man die Nordwest Seite des Vulkans gut beobachten kann. Die Sciara del Guoco kann man von diesem Beoachtungspunkt von ihrem Ursprung in 900 m Höhe bis zum Eintauchen ins Meer beobachten.
Fährt man mit dem Boot von Ginostra weiter um Stromboli zu umrunden, so kommt man direkt unter der Sciara del Fuoco vorbei. Es lohnt sich auch einen Abstecher zum Strombolicchio zu machen, ein uralter (ca. 200 ma) Lavaschlot.