Gleich am Anfang des Tales fährt man entlang der dunklen Dolomite der permischen Saiq-Formation, die reich an Crinoiden, Brachiopoden und Foraminiferen sind. Bei der Weiterfahrt liegt links und rechts des Wadi wieder die Kharus-Formation, über die die uns nun schon bekannte Winkeldiskordanz mit der Saiq-Fm liegt. Nach 3,3 Km erreicht man die unter der Kharus-Fm liegende Muayidin-Fm. Es handelt sich dabei um grüne und rosa Silt- und Tongesteine (also klastischen Ursprungs). Interessant ist die teilweise starke Verfaltung dieser Gesteine, die auf eine Kompressionsphase im Prekambrium schließen läßt.
Bild 5: Wadi Hajir: Verfaltete Silt- und Tongesteine der Muayidin-Fm
Kurz vor der kleinen Sied lung Al Hajir fährt man durch neine enge Schlucht (Bild 6) deren vertikale Flanken von der Hajir-Fm gebildet werden. Wir sind also nocheinmal viele Millionen Jahre in die Erdgeschichte zurück gegangen. Es handelt sich hier um schwarze, massige Kalke, die bituminös sind und beim Anreiben nach faulen Eiern riechen. Dies läßt auf anoxische (sauerstoffarme) Bedingungen schließen.
Fährt man von Al Hajir zuerst kurz nach Westen und dann im Wadi Hajir weiter nach Süd-Westen, so bewegt man sich zwischen den Gesteinen der Mistal-Formation (Bild 7):
Bild 6: Schlucht durch die massigen Kalke der Hajir-Fm bei Al Hajir
Wir befinden uns im Bereich der der hier ältesten prepermischen Formation mit einer Mächtigkeit von bis zu 1000 m. Sie ist gekennzeichnet durch Konglomerate, Silt- und Sandsteine mit leicht gefärbten Gneissen und granitischen Dropstones (durch kalbende Gletscher transportierte Gesteine), die aus einer Zeit stammen, als der Oman noch nahe dem Südpol gelegen ist. Dies geht bis zu 600 Millionen Jahre zurück.
Bild 7 : Granitische Dropstones in der Mistal-Formation im Wadi Hajir Bild 8: In Siltgestein eingeschlossener Dropstone
Wir haben jetzt mit den ältesten Prepermischen Gesteinen des Wadi Hajir das Ende dieses Exkursionstages erreicht. Eine 500 Km lange Rückfahrt bringt uns zu unsem nächsten Ziel in Nizwa und in den Wadi Muaydin. Fortsetzung auf Seite 4.